Der Lechfall nahe der Altstadt Füssen
Der Lechfall nahe der Altstadt Füssen ist ein imposanter, künstlich angelegter Wasserfall, der sich über fünf Stufen stürzt. Umgeben von beeindruckenden Felswänden, bietet er besonders vom Maxsteg aus spektakuläre Ausblicke. Er markiert den Beginn der Lechschlucht und ist ein beliebtes Ausflugsziel in Bayern.
Der Lechfall ist ein faszinierendes Naturdenkmal und eine der bekanntesten Attraktionen der Stadt Füssen im Allgäu. An der Stelle, wo der Lech in eine enge Schlucht stürzt, entsteht ein beeindruckendes Naturschauspiel, das jedes Jahr extrem viele Besucher anzieht. Der Wasserfall liegt nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt und ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen sehr beliebt. Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten in der Nähe und der Wasserfall ist gut ausgeschildert. Tauche ein in die wilde Natur des Allgäus, nur wenige Schritte von der charmanten Altstadt von Füssen entfernt: Der Lechfall ist ein atemberaubendes Naturdenkmal, bei dem sich das türkisfarbene Wasser des Lechs über fünf Stufen in die Tiefe stürzt. Ich zeige dir in diesem Beitrag auch, wie du von der Altstadt zu Fuß hierher zum Lechfall kommst:
Geologie und Entstehung des Lechfalls
Der Lechfall ist nicht allein das Werk der Natur, sondern auch das Ergebnis menschlicher Eingriffe. Ursprünglich formte der Lech in der Eiszeit ein riesiges Seegebiet, das das gesamte Tal der Region bedeckte. Als das Wasser allmählich abfloss, blieb das breite Flussbett des Lechs zurück, doch an der Stelle des heutigen Lechfalls hinderte eine Felsbarriere den Lech an der Ausbreitung. Diese natürliche Engstelle zwang das Wasser durch eine schmale Passage, wodurch die Energie des Flusses konzentriert wurde.
Im 18. Jahrhundert erkannte die Bevölkerung von Füssen das Potenzial dieser natürlichen Gegebenheit für die Nutzung der Wasserkraft. Zwischen 1784 und 1787 wurde ein Stauwehr mit fünf steinernen Stufen errichtet, die den Lechfall in seiner heutigen Form schufen. Die Fallhöhe des Wassers beträgt 7,7 Meter, wobei das Wasser tosend in die Tiefe stürzt, bevor es in der schmalen Lechschlucht verschwindet.
Nutzung der Wasserkraft
Ursprünglich diente der Lechfall dazu, Mühlen anzutreiben, die unterhalb des Wasserfalls lagen. Seit 1903 wird die Wasserkraft des Lechs jedoch zur Stromerzeugung genutzt. Trotz dieser industriellen Nutzung blieb das Naturdenkmal für Besucher zugänglich und ist heute eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Füssen. Die Bevölkerung setzte sich Anfang der 2000er Jahre dafür ein, den Wasserfluss des Lechs zu erhalten. Durch die Neuregelung der Wasserrechte wurde erreicht, dass maximal 72 m³ Wasser für die Stromerzeugung abgeleitet werden dürfen. Dadurch bleibt der Lechfall auch in trockenen Sommern weiterhin erlebbar.
Die Farbe des Lechs: Ein beeindruckendes Naturphänomen
Besonders bemerkenswert ist die türkisgrüne Farbe des Lechwassers, die bei Sonnenschein und ruhigem Wasser besonders intensiv leuchtet. Diese spektakuläre Färbung ist ein typisches Merkmal vieler Gebirgsflüsse und entsteht durch den hohen Anteil an feinem Kalkstein, der aus den Alpen ins Wasser gespült wird. Um dieses Naturwunder in seiner vollen Pracht zu erleben, empfehlen sich die Sommermonate, denn in dieser Zeit fließt der Lech ruhiger und das Wasser wird weniger aufgewühlt. Im Frühling, während der Schneeschmelze, führt der Lech besonders viel Wasser, was den Wasserfall noch eindrucksvoller erscheinen lässt. Die beste Zeit für einen Besuch hängt also von den individuellen Vorlieben ab – im Sommer erstrahlt das Wasser in seinem berühmten Türkis, während im Frühling die kraftvollen Wassermassen beeindrucken.
WARUM SCHIMMERT DER LECHFALL TÜRKISGRUN?
Der Lechfall schimmert türkisgrün aufgrund des hohen Anteils an feinsten Kalkpartikeln, die aus den Alpen in den Lech gespült werden. Diese winzigen Kalksteinpartikel, auch Gesteinsmehl genannt, reflektieren das Sonnenlicht auf eine Weise, die das Wasser in einem intensiven Türkis erscheinen lässt. Besonders bei Sonnenschein und ruhigem Wasser ist dieses beeindruckende Naturphänomen gut sichtbar. Es ist typisch für viele Gebirgsflüsse, insbesondere solche, die durch kalkhaltige Landschaften fließen.
Maxsteg – Bester Lechfall Aussichtspunkt
Wenn du den berühmten Blick auf den Lechfall entdecken möchtest, dann solltest du unbedingt über den Maxsteg, auch bekannt als König-Max-Steg, spazieren. Diese Brücke führt direkt über den Lech und bietet dir auf beiden Seiten atemberaubende Ausblicke. Nach Süden hin kannst du den imposanten, fünfstufigen Wasserfall bewundern, während der Blick nach Norden in die beeindruckende Lechschlucht geht. Der Maxsteg wurde zu Ehren von König Maximilian II. errichtet, der oft in Füssen unterwegs war und die Schönheit des Lechs sehr schätzte. Ursprünglich wurde der Steg 1895 gebaut und war eine schmale, aber charmante Brücke, die schnell zu einem beliebten Aussichtspunkt wurde. Nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser wurde jedoch klar, dass die alte Brücke den modernen Anforderungen nicht mehr gewachsen war.
Deshalb wurde 2015 ein neuer Maxsteg gebaut, der 90 Zentimeter höher liegt als der historische Steg, um besser vor Hochwasser geschützt zu sein. Das Schöne daran: Obwohl er technisch viel moderner und stabiler ist, sieht er dem alten Steg optisch fast zum Verwechseln ähnlich. Damit bleibt der historische Charme erhalten. Der neue Maxsteg wurde nicht nur erhöht, sondern auch deutlich stabiler gebaut. Dadurch können heute mehr Menschen gleichzeitig auf der Brücke stehen und den Ausblick genießen, ohne dass die Sicherheit gefährdet ist. So bist du nicht nur nah am Wasserfall, sondern kannst ihn auch mit vielen anderen teilen. Wenn du über den Maxsteg spazierst, wirst du schnell merken, warum er so beliebt ist. Der Blick auf den Lechfall, besonders bei Sonnenschein, wenn das Wasser türkisgrün leuchtet, ist einfach unvergesslich. Und die Kombination aus dem rauschenden Wasserfall und der tiefen Lechschlucht macht den Moment perfekt.
SIEHST DU DEN MAGNUSTRITT?
Der Lechfall ist nicht nur ein Naturschauspiel, sondern auch ein Ort mit vielen Legenden. Auf einem Felsen beim Lechfall siehst du heute noch den „Magnustritt“. Das ist der Fußabdruck des Heiligen Magnus, der auf seiner Flucht vor den Heiden hier absprang und über den Lech floh. Der Fußabtritt soll sich im Stein verewigt haben. Bis 1920 fanden hier Pilgerfahrten statt.
Lechfall Füssen Rundweg ab der Altstadt
Dein Spaziergang zum Lechfall startet in der Altstadt von Füssen, an einem der offiziellen Parkplätze dort. Von hier aus kannst du die malerischen Straßen Füssens erkunden. Zunächst geht es durch die Kemptener Straße, vorbei an der Stadtpfarrkirche St. Mang, die mit ihrer beeindruckenden Architektur ein erster Höhepunkt ist. Weiter geht es in die Ritterstraße, die sich entlang des Hohen Schlosses, dem Wahrzeichen der Stadt, schlängelt. Wenn du möchtest, kannst du einen kurzen Abstecher zum Magnusplatz machen und zur Schlossanlage hinaufsteigen, wo du den freien Zugang zu einem der Türme (Fallturm) nutzen kannst oder auch die Innenräume (gegen Eintritt) erkunden kannst.
Nach dem Besuch des Hohen Schlosses führt der Weg durch die Rechenstraße, dann rechts in die Schrannengasse, die dich durch die charmanten Gassen der Altstadt leitet. Folge dann der Brunnengasse und weiter durch die Hutergasse, bis du schließlich wieder in der Ritterstraße ankommst. Nun geht es hinaus aus der Altstadt und weiter in Richtung Lechhalde, wo du den Lech überquerst. Du folgst der Straße, bis du den beeindruckenden Lechfall erreichst. Hier lohnt es sich, etwas Zeit zu nehmen, um die Kraft des Wassers zu bewundern. Überquere den Maxsteg, der dir sowohl den Blick auf den fünfstufigen Lechfall als auch auf die darunterliegende Klamm bietet. Nach der Überquerung des Maxstegs kannst du die Stufen hinaufsteigen und durch den Weiler Bad Faulenbach wandern. Der schmale Ländeweg führt dich durch eine ruhige Waldpassage, bis du schließlich wieder die Altstadt Füssen erreichst.
Weiterführende Links
- www.lechfall-fuessen.de – alles über den Lechfall
- Altstadt Füssen – das gibt es zu sehen
- Hohes Schloss – markant wir eine Burg über der historischen Altstadt
- Benediktinerkloster St. Mang – feudaler Bau mit Museum
- Franziskanerkloster Füssen – hier wohnen heute noch Mönche
Die häufigsten Fragen zum Lechfall
Der Lechfall hat eine Fallhöhe von etwa 7,7 Metern, wo das Wasser über fünf steinerne Stufen in die Lechschlucht stürzt.
Die beste Zeit für einen Besuch ist im Frühling, wenn der Lech durch die Schneeschmelze besonders viel Wasser führt. Im Sommer, bei sonnigem Wetter, schimmert das Wasser oft türkisgrün, was besonders schön anzusehen ist.
Der Maxsteg bietet den besten Blick auf den Lechfall. Von hier aus kann man sowohl den Wasserfall als auch die Lechschlucht bewundern.
Ja, der Besuch des Lechfalls und des Maxstegs ist kostenlos und ganzjährig möglich.
Ja, der Weg zum Lechfall ist kinderfreundlich und mit einem Kinderwagen begehbar, wobei am Lechfall einige Stufen zu überwinden sind.
MEHR TOLLE WASSERFÄLLE
Wenn dir der Lechfall gefallen hat und du weitere spektakuläre Wasserfälle entdecken möchtest, gibt es einige spannende Ziele, die sich lohnen:
– Tatzelwurm Wasserfälle: Diese beeindruckenden Doppel-Wasserfälle in Oberbayern rauschen tosend durch eine enge Schlucht. Sie bieten ein wildes und imposantes Naturerlebnis. Mehr Infos unter Tatzelwurm Wasserfälle.
– Fahler Wasserfall (Geheimtipp im Schwarzwald): Versteckt in einer ruhigen Ecke des Schwarzwalds, lädt dieser Wasserfall zum Staunen und Entspannen ein. Ideal für Naturfreunde, die abseits der bekannten Pfade unterwegs sind. Entdecke ihn hier: Fahler Wasserfall.
– Todtnauer Wasserfälle: Einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands, der sich inmitten des Schwarzwalds in die Tiefe stürzt. Die beeindruckenden Wassermassen und die schöne Umgebung machen ihn zu einem Highlight. Weitere Infos unter Todtnauer Wasserfälle.
– Hinanger Wasserfälle (Geheimtipp im Allgäu): Weniger bekannt, aber absolut sehenswert! Diese Wasserfälle verzaubern mit ihrer besonderen Lage und naturbelassenen Schönheit. Erlebe sie hier: Hinanger Wasserfälle.
– Dreimühlen Wasserfall (Wasserfall, der wächst): Dieser besondere Wasserfall in der Eifel verändert sich ständig, da sich ständig neue Gesteinsschichten durch das kalkhaltige Wasser ablagern. Erfahre mehr unter Dreimühlen Wasserfall.
– Rißlochwasserfälle (Größte Wasserfälle im Bayerischen Wald): Diese mächtigen Wasserfälle im Bayerischen Wald gehören zu den größten in der Region und bieten ein spektakuläres Naturschauspiel am Arber. Mehr Infos findest du unter Rißlochwasserfälle.
– Bad Gastein Wasserfall (Einer der größten Wasserfälle Europas): Mit einer Fallhöhe von 340 Metern ist der Wasserfall in Bad Gastein einer der eindrucksvollsten in Europa. Tauche ein in dieses Naturwunder unter Bad Gastein Wasserfall.
– Niagarafälle (Extrem bekannt): Die mächtigen Niagarafälle sind eines der weltweit bekanntesten Naturschauspiele und begeistern mit ihrer immensen Wassermenge und Kraft. Alles über die Niagarafälle findest du hier: Niagarafälle.
Diese Füssen Altstadt Tipps merken
Willst du nach Füssen kommen? Dann merk dir doch gleich diesen Link zur Webseite. Es ist derzeit die einzige Seite im Netz, wo du alles über Füssen komprimiert aus der Sicht eines Besuchers findest. So bekommst du alle Informationen für deinen Ausflug aus erster Hand – und nicht aus den Hochglanzbroschüren der Tourismusverantwortlichen. Du kannst dir die Webseitenadresse als Email in dein Postfach senden, per WhatsApp auf dein Handy (oder das deiner Freunde, die dich begleiten sollen) bzw. den Beitrag über Facebook und Pinterest teilen. Das geht ganz leicht mit einem Klick auf einen der Buttons: